Bochums Schiedsrichter gehen neue Wege!

Erster Deeskalationslehrgang für Schiedsrichter in Westfalen

„Kung-Fu-Tritte beim Fanclubturnier“ hieß es unlängst im Bochumer Lokalsport der WAZ. Und tatsächlich ist es längst kein Geheimnis mehr: die Sitten auf den Sportplätzen werden zunehmend rauer! „Wir wollen unsren Schiedsrichtern helfen, mit den wachsenden Aggressionen auf den Sportplätzen klar zu kommen,“ meinte Bochums Kreisvorsitzender Ulrich Jeromin. Dabei half ihm die Erinnerung an die eigene Teilnahme bei einer Problemlotsenschulung. Dort war ihm Klaus Dieter Otte aus Delbrück als kompetenter Referent für den Themenbereich „Deeskalation“ aufgefallen. Einmal kontaktiert, folgte dieser der Einladung des Bochumer Kreisvorsitzenden am 17.01. 2004 nach Bochum. Dort konnten Jeromin und KSO Theo Mennecke neben dem versammelten KSA auch ca. 20 ausgewählte Schiedsrichter des Kreises zu einem Tageslehrgang begrüßen.

Referent: Klaus Dieter Otte _______



Gruppenbild der ausgewählten Teilnehmer



„Ich will Ihnen einen Werkzeugkoffer der Deeskalation an die Hand geben,“ begann Klaus Dieter Otte seine Ausführungen. Und tatsächlich : im Laufe des Lehrgangs entdeckten die Teilnehmer in mehreren Bereichen Strategien, um Hektik zu vermeiden oder damit umzugehen. So gab es Verhaltenstipps für die Zeit vor und nach dem Spiel. „Seien sie zu den Beteiligten höflich aber verbindlich. Jeder soll vor dem Spiel wissen, was Sie von ihm erwarten. Drücken Sie sich klar aus, wenn noch Anweisungen zu Platzaufbau oder Trikotfarbe zu geben sind,“ empfahl Otte den Teilnehmern.


in der Presse wurde ausführlich berichtet_____

 


KSA Theo Mennecke erprobte die Anti-Stress-Methoden noch vor Ort

Auch für die Spielzeit gab es Tipps: „ wenn es zu Kritik und Unruhe kommt, müssen Sie selbst ruhig bleiben. Schreien Sie nicht zurück. Machen Sie keine hektischen Gesten. Das sind Stresssignale, die zusätzliche Unruhe bringen. Ermahnen Sie sich selbst zu Ruhe und geben Sie dann klar zu verstehen, dass Sie die Kritik der Spieler stört und Sie diese nicht mehr dulden werden. Weisen Sie auf die vorgeschriebenen persönlichen Strafen hin. So sind Sie für alle Beteiligten stets berechenbar.“


„Ich will Ihnen einen Werkzeugkoffer der Deeskalation an die Hand geben!“

Bilder vom praktischen Teil, Gruppenarbeit:


v.l.n.r.: Ali Kavacik, Claas Steenebrügge, K.D. Otte, Jörg Brelinger und Hamza Sadin

Benjamin Nöcker, Ismet Kavacik, Dirk Finning und Thomas Altgeld
Theo Mennecke, Jens Jeromin, Klaus Szonneck, Alexander Knoben und Heiko Schneider
Martin Thüner, Holger Danielsiek, Boris Konrad, Oliver Nolter und Sonja Schierenberg
 


Zum Ende der Veranstaltung wurden die gewonnen Erkenntnisse in Gruppenarbeit konkretisiert. Vier Arbeitsgruppen stellten verbale, nonverbale, taktische und mentale Möglichkeiten vor, auf aufkommende Aggression zu reagieren. Dieser praktische Teil wurde von den Lehrgangsteilnehmern auch besonders gelobt, half er doch, die umfangreichen Empfehlungen des Tages abzurunden.


Ergebnisspräsentation: Dirk Finning, Jens Jeromin und Martin Thüner

 

 

Auch die Bochumer Presse reagierte positiv auf die erste Schulung dieser Art in Westfalen. So wurden von der Presse nicht nur zahlreiche Fotos gemacht, Sonja Schierenberg als einzige weibliche Teilnehmerin und Heiko Schneider als erfahrener Oberliga-Referee wurden zu ihren Eindrücken von der Fortbildungsmaßnahme befragt. „Äußerst hilfreich und zur Vertiefung geeignet“ war dann auch die einhellige Meinung aller Teilnehmer nach einem langen Lehrgangstag. Ein besonderer Schlusssatz kam schließlich von Referent Klaus Dieter Otte :“ Neben allen Kenntnissen der Deeskalation- seien Sie mit Leib und Seele Schiedsrichter !“

ein Teil der aufmerksamen Teilnehmer____





Klaus Dieter Otte, Ulrich Jeromin und Theo Mennecke

Bericht: Jens Jeromin / Fotos: Heiko Schneider

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